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Das Wappen von Oberkirchen

Blasonierung (Beschreibung)


Im Wellenschnitt geteilt: Oben in Rot eine durchgehende schwarzgefugte Brücke mit drei hohen Bogen. Unten in Silber ein roter Dreiberg, belegt mit einem achtspeichigen, mit acht silbernen Spitzen besetzten und oben links zwischen den Speichen ausgebrochenes goldenes Rad.


Begründung:

Die Teilung des Wappenschildes im Wellenschnitt in Verbindung mit der silbernen Farbe steht für den ursprünglichen Namen des Ortes und für die landschaftliche Lage von Oberkirchen im Quellgebiet des Osterbaches. Oberkirchen, dessen Entstehung in die fränkische Ausbauperiode zu legen ist, findet seine erste Erwähnung in einer Schenkungsurkunde König Ludwig II., des Deutschen, der das Dorf Osternaha am 28. August 876 seiner 852 in Frankfurt erstellten Salvatorkirche vermachte. Die in folgenden Urkunden verwendeten Schreibweisen des Namens lauten: Osternaha auch Osternahe, Ostarnaha, Osterunaha, Hosternaha, Osterna, Ostrina, Osternai. Der Name Osternaha ist fränkischen Ursprungs. Er kommt von dem Bach, der auf der Gemarkung von Oberkirchen entspringt und bedeutet ostwärtiges, östliches Wasser.

Nachdem 1352 in einem Verkaufsbrief des Johann von Sötern an die Grafen von Veldenz der Ort Oberostern genannt wurde, erscheint 1364 in einem Verpfändungsbrief des Johann von Sötern die neue Ortsbezeichnung Katharein-Ostern. Auch in dem Gerichtsweistum von 1463 findet sich der gleiche Name. Daneben ist auch die Bezeichnung Ketten-Ostern oder Kettern-Ostern in Gebrauch. Kett ist die mundartliche Abwandlung von Katharina. Die Hl. Märtyrerin Katharina von Alexandrien wurde und wird in Oberkirchen als Kirchenpatronin verehrt. Ihr Attribut ist das mit Eisenspitzen besetzte zerbrochene Rad. Die Spitzen kennzeichnen das Rad als Folterwerkzeug, der Bruch weist auf die Legende hin, daß das Rad, als Katharina im Gebet darum bat, zerbrochen sei.

Der Dreiberg steht für das die Landschaft um Oberkirchen prägende Weiselbergmassiv mit seinen drei Gipfeln Weiselberg, Mittelberg und Hochrech. Insbesondere der Weiselberg ist in geologischer Hinsicht (Steinernes Meer, Achate) und wegen seiner seltenen Flora (Orchideen, Fingerhut) von herausragender Bedeutung und wurde deshalb zum Naturschutzgebiet erklärt.

Die Brücke im oberen Schildteil weist auf das eigentliche Wahrzeichen des Ortes Oberkirchen hin, den 1934 bis 1936 erbauten Eisenbahnviadukt über das Dünkelbachtal. Mit einer Länge von 270 m mit 12 Bogen und einer Höhe von 39 m ist diese Brücke die größte Steinbrücke Deutschland.

Die drei Farben des Wappens -Gold, Rot und Silber - sind gewählt worden, um auf die rund fünfhundertjährige territoriale Zugehörigkeit von Oberkirchen zum Herzogtum Lothringen, oberes Amt Schaumberg, von 1278 bis 1766 hinzuweisen. 

Entwurf und Ausführung: Horst Kohler, Erfweiler-Ehlingen, Westhofer Weg 9, Mandelbachtal